Die Herstellung von Weißzement in unserem Werk in Aalborg, Dänemark, begann in den Jahren 1930 bis 1931, als zur Herstellung von gefärbten Betonen ein Bedarf an weißen oder hellen Zementen bestand.
In der Anfangszeit wurde beim Brennen von weißem Zementklinker Kaolin aus England oder der Tschechoslowakei verwendet, wobei der Sand aus dem nahe des Werks in Rørdal gelegenen Fjord oder aus dessen Umgebung gewonnen wurde. Damals begab sich der Werksleiter zusammen mit einigen Angestellten auf einen täglichen Betriebsrundgang, um den weißen Klinker zu inspizieren. Es wurde eine Probe genommen und eine „Farbanalyse“ durchgeführt. Der Klinker wurde dem Licht einer Fluoreszenzlampe ausgesetzt und mit einer Weißtafel verglichen. Wenn die Probe zufrieden stellend war, nickten die Herrschaften und die Inspektion wurde fortgesetzt.
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Während der siebziger Jahre wurde weißer Klinker in einem alten Ofen aus dem Jahr 1934 hergestellt – über lange Zeit der größte Ofen der Welt. Erst nach dem Krieg wurden noch größere Öfen gebaut.
Der Zementklinker wurde in einem alten Mahlwerk gemahlen, welches manuell in einer bestimmten Reihenfolge angefahren und gesteuert wurde. Beim Ausschalten der Maschinen ging man in umgekehrter Reihenfolge vor. Auch die Überwachung war ein Kapitel für sich – der Mahlmeister ging umher und lauschte, fühlte und beobachtete, wie die Maschinen liefen. Er trug einen großen Hammer, Rollgabelschlüssel und Ölkanne bei sich, sodass er die alten Maschinen laufend warten konnte. Auch das Absacken des Zements erfolgte manuell. Ein Sackbediener fuhr auf einem „Bürostuhl“ hin und her und spannte Säcke in eine Absackanlage mit sechs Füllstutzen ein. Wenn der letzte von sechs Säcken an einem Ende angebracht war, war der Sack am anderen Ende gefüllt. Der gefüllte Sack fiel von dem Füllstutzen ab und ein neuer Sack musste bereit sein. Bedingt durch die Energiekrise Mitte und Ende der siebziger Jahre hatte man sich schon entschlossen, die Herstellung von Weißzement einzustellen und sich nur auf den Grauzementmarkt zu konzentrieren. Hierzu kam es glücklicherweise nicht. Es stellte sich heraus, dass bereits andere Werke die Produktion von Weißzement eingestellt hatten, wodurch rasch klar wurde, dass es zu einem Engpass an Weißzement kommen würde. Stattdessen entwickelte sich nun die Herstellung von Weißzement zu einem äußerst lohnenden Geschäft. Seither ist der Geschäftsbereich Weißzement bei der Aalborg Portland Group gewachsen. Die Gruppe ist auf der ganzen Welt vertreten und zwar sowohl durch Produktionsanlagen als auch ein Verkaufs- und Vertriebsnetzwerk. |